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TV-Serie rettet Leben
08.02.2014
Ein 55-jähriger Deutscher wurde bereits im Mai 2012 in das Zentrum für unerkannte Krankheiten in Marburg eingeliefert. Er litt an einer Herzschwäche, verlor zusehends Seh- und Hörvermögen und wies geschwollene Lymphknoten und Fieberschübe auf. Dazu kam noch magensäurebedingtes Aufstoßen.

Der Lebenslauf des Patienten wurde auf Hinweise durchkämmt, doch die Ärzte rund um Professor Jürgen Schäfer fanden nichts, außer einer Operation, bei welcher zwei neue Hüftgelenke eingesetzt worden waren.

Es erwies sich als glücklicher Zufall, dass der eine oder andere Mediziner gerne die Serie „Dr. House“ rund um den ebenso knorrigen wie medikamentensüchtigen Arzt sieht. Eine Folge behandelte den Fall eines Patienten mit Kobalt-Vergiftung.

Die Ärzte machten die relevanten Bluttests und der Verdacht wurde erhärtet. Schließlich ersetzte man die Metall-Prothese durch eine Keramik-Hüfte und die Symptome gingen zurück. Es dauerte 14 Monate, bis das Herz wieder eine Leistung von 40 Prozent aufwies und noch länger dauerte es, bis sich Hör- und Sehvermögen wieder verbesserten. Ohne den Hinweis aus der Serie jedenfalls wäre dieser Fall schlimmer ausgegangen.

Professor Schäfer meint, dass die Serie nicht nur Unterhaltung, sondern auch Wissen bietet. Daher setzte der Wissenschafter Folgen von „Dr. House“ auch schon in seinen Vorlesungen als Anschauungsmaterial für seine Studenten ein, wie das Fachblatt „The Lancet“ am Freitag berichtete. Solange die Studenten sich nicht die Hobbies des Dr. House aneignen, ist das sicher eine gute Idee!


Titelbild: Hugh Laurie, Actors Guild Awards, Urheber: jmb 1977, Flickr

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