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Lust auf mehr … Kuba
10.07.2014
Step Up, Honey, Street Dance, Save The Last Dance, Dance With Me, Dirty Dancing … Diese und noch weitere Tanz-Filme haben zu ihrer Zeit Millionenpublikum in den Kinosälen versammelt. Doch kann man auch ohne Spezialeffekte und Disney-Tricks den Zuschauer für sich gewinnen? Ballet Revolución, dessen Mitglieder in einer renommierten Tanzschule in Kuba ausgebildet wurden, beweist mit einer unglaublichen Professionalität und Standing-Ovations bei der Premiere, dass man aus einer Bühnenperformance viel herausholen kann.

Aus dem Namen der Tanzgruppe könnte man schließen, dass es sich bei der Performance von Ballet Revolución um eine klassische Ballettaufführung mit einigen modernen Elementen handelt. Da die Tänzer aus Kuba stammen, erwartet man natürlich auch einen Hauch aus erotischem, körperbetonten Tanzflair. Die Vorschau verspricht eine Mischung aus Ballett, Step Dance, R&B und Hip-Hop und das zu den Sounds der internationalen Hits von Usher, Rihanna, David Guetta, Beyoncé, Bruno Mars, Prince etc. Klingt wie eine richtige Herausforderung. Nicht aber für das Ballet Revolución! Das Unglaubliche an diesen Tänzern ist, dass jeder perfekt JEDE! Tanzrichtung beherrscht. Dazu kommt noch eine unglaubliche Plastik des Körpers und Spaß am Tanzen. Ohne Zweifel hat Ballet Revolución bewiesen, dass Kuba ein Land ist, wo Musik und Tanz neben Essen und Schlafen zum Alltag gehören.

Überrascht hat Ballet Revolución unter anderem auch mit der Live-Band, die direkt auf die Bühne in den Backstage-Bereich hinter einen Transparent-Vorhang gestellt wurde, die mithilfe traditioneller (Conga, die kubanische Trommel) wie auch moderner Instrumente internationale Hits aufführte.
 
 

Zu den ansteckenden Rhythmen von Conga und den Afro-Stimmen der Sänger verwandelte sich die Grazer Opernbühne in eine Disco-Stage. Ständig hat man sich über die unglaubliche Professionalität der Tänzer, die nichts von ihren Bewegungen abwenden konnte, gewundert (als das grelle Licht von den Projektoren auf die Zuschauer gerichtet wurde, war man für einige Sekunden geblendet).

Gefehlt hat die Erotik, die man von den kubanischen Tänzen wie Salsa aus den Filmen wie „Dance With Me“ gewohnt ist. Vielleicht ist der Tanz doch nur Bewegung und bringt im Tanzpartner keinerlei erotische Gefühle hervor? Ist uns zumindest so vorgekommen, auch wenn der Designer Jorge Gonzales, der sich bereits mit Germany´s Next Top Model einen Namen gemacht hat, sexy Kostüme, die gleichzeitig auch einige Elemente der traditionellen Bekleidung in Kuba enthalten, wie Rüschen, Pailletten, Glitzer,  designed hat.

Zu den zweifachen Standing Ovations vor und nach der Zugabe, der Euphorie der Zuschauer, die den Saal nicht verlassen wollten, könnte man die Worte aus dem Lied  von Ricky Martin „She Bangs“ zitieren: „She bangs when she moves, she moves I go crazy cause she looks like a flower but she stings like a bee Like every girl in history She reminds me that a woman got one thing on her mind..“


VS

Fotos: Guido Ohlenbostel und Nils Böhme
 

die-frau.ch