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Feel her breath on my face, her body close to me...
15.07.2014
Jeder - selbst jene, die im Jahr 1987, als der Film „Dirty Dancing“ auf die Leinwand kam, noch nicht geboren waren - kennt die Liebesromanze zwischen Johnny und „Baby“. Der Kampf gegen das Verbotene, das die Versuchung nur noch mehr Anspornende, eine ungleiche Beziehung, der erste Kuss, erste sexuelle Erfahrungen. Das Original mit der entzückenden, damals 27-jährigen, Jennifer Grey ist einmalig. Für alle, die trotzdem die sprudelnden Emotionen wieder erleben wollen, gibt es in der Wiener Stadthallte von 21. September bis 26. Oktober die Bühnenversion „Dirty Dancing – das original live on Tour“.

Eine Beziehung zwischen zwei Gleichaltrigen, beide Anfang 20, ist der Hollywood-Standard. Frisch, jung, rebellisch und gleich unerfahren. Man denkt sofort an „American Virgin“ - in diesem Film sind beide Hauptdarsteller frische 16 und beide Jungfrauen. Dies ist die gesellschaftliche Idealvorstellung.
Baby ist eine selbstbewusste junge Frau, die weiß, was sie will und keine Scheu hat, sich gegen diese gesellschaftlichen Vorurteile zu stellen und für ihr Glück zu kämpfen. Johnny erkennt seinerseits sein Glück, von Baby ausgewählt zu sein:
 
Feel her breath on my face, her body close to me, can´t look in her eyes, she is out of my league. Just a fool to believe I have anything she needs.

("Ich spüre ihren Atem in meinem Gesicht, ihr Körper nahe dem meinen, ich kann ihr nicht in die Augen sehen, sie ist zu gut für mich. Ich wäre verrückt zu denken, ich hätte etwas, das sie brauchen könnte.“)


„Dirty Dancing“  - Schauverbot für unter 16

Heute würde man den Film „Dirty Dancing“ in die Kategorie 'besonders harmlos' einordnen. Denn Szenen mit Halbnackten, entblößten Körperteilen und Ähnlichem sind mittlerweile unersetzliche Bestandteile jeder modernen Filmproduktion. Ansonsten gilt der Film als langweilig.  Tanz an sich ist eher eine Sportart. Man erwartet sich dabei keine sexuell geladenen Szenen.  
Der Grund ist der Wertewandel. Alleine schon die Veränderungen in der Mode sagen einiges über die damaligen Sitten und ihre Konfrontation mit den heutigen aus. Wenn heutzutage Brüste und Oberschenkel nach den Belieben zur Schau gestellt werden, musste man früher die Auswirkungen dieses zur-Schau-Stellens mitberechnen. Eine europäische oder z.B. amerikanische Frau aus besseren Verhältnissen konnte es sich nicht leisten, einen Rock, der ihr nicht einmal über die Knie ging, anzuziehen oder eine viel zu tiefe Sicht auf ihre Oberweite zu bieten. Insofern waren Salsa und die in Hinsicht auf die Be- oder besser gesagt Entkleidung sehr lockeren Kubaner ein Ausbruchspunkt, die den Weg hin zur "Entlockerung" und körperlichen Freiheit boten.


Wegen Nasen-Operation verbannt

Das Schönheitsideal der 90er Jahre wurde von Supermodel Kate Moss vorgegeben und dem wollten sich viele junge Frauen anpassen. Gleiches gilt, wie es scheint, für Baby-Darstellerin Jennifer Grey, die sich in die Dienste eines plastischen Chirurgen begab, um diesem Ideal zu entsprechen. Da sie durch ihre Nasen-OP allerdings kaum wiederzuerkennen war, ging ihre Karriere den Bach hinunter.


„Dirty Dancing“ als Bühnenversion

Am 21. September kommt die geliebte Filmproduktion als Bühnenversion in die Wiener Stadthalle. Mit den Original-Songs „Time Of My Life“, „Hungry Eyes“ und „Do You Love Me“, deren Text heutzutage jedes Kind auswendig kennt.


Fotos: Jens Hauer/ Mehr! Entertainment GmbH

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