Jedes Jahr finden im Rahmen der bundesweiten Aufklärungskampagne durch die Deutsche Herzstiftung e. V. die sog. Herzwochen statt. Auch 2014 informieren Experten vom 1. bis zum 30. November umfassend über Diagnostik und Therapie sowie neue Entwicklungen auf dem Gebiet der Herzgesundheit. Eine neue Studie aus den USA zeigt nun, dass auch eine gute Nachbarschaft einen Teil dazu beiträgt, denn wer von freundlichen Nachbarn umgeben ist, verringert sein Herzinfarktrisiko.

Die Umgebung macht‘s
Dass die Umgebung das Herz-Kreislauf-System beeinflusst, ist mittlerweile bekannt: So kann sich Lärm beispielsweise negativ auf Blutdruck, Herzfrequenz und weitere Kreislauffaktoren auswirken und Herz-Kreislauf-Erkrankungen begünstigen. Forscher der University of Michigan haben sich nun aber mit einem bislang vernachlässigten Aspekt der Umgebung auseinandergesetzt und die gesundheitlichen Auswirkungen von Nachbarschaftsbeziehungen untersucht: In einer über vier Jahre andauernden Studie beobachteten sie über 5.000 Teilnehmer ab 50 Jahren, die sie zuvor zu ihrem sozialen Hintergrund und der Qualität ihrer Nachbarschaftsbeziehungen befragt hatten.

Herzliche Nachbarn
Das Ergebnis war überraschend: Etwa 150 Studienteilnehmer erlitten in dieser Zeit einen Herzinfarkt, doch die Probanden, die das Verhältnis zu ihren Nachbarn positiv bewertet hatten, zeigten ein geringeres statistisches Herzinfarktrisiko. Diejenigen, die das beste Verhältnis zu ihren Nachbarn hatten, hatten sogar ein um 67 % geringeres Herzinfarktrisiko. Es ist bekannt, dass ein positives soziales Umfeld beispielsweise das Mortalitätsrisiko deutlich senken kann, während negative Beziehungen stärkere Kreislaufreaktionen und erhöhten Blutdruck hervorrufen können. Der freundliche Umgang mit den Nachbarn übt demzufolge einen positiven Effekt auf die Herzgesundheit aus.

Text: medicalpress.de