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PR/Pressemitteilung: Bread & Butter
21.12.2014
Es war absehbar – weniger traurig macht es das nicht: Der Berliner Bread & Butter GmbH sind die Mittel ausgegangen. Chef Karl-Heinz Müller hat am Dienstag beim Amtsgericht Charlottenburg Insolvenz angemeldet, wie aus öffentlichen Bekanntmachungen hervorgeht. Als vorläufiger Insolvenzverwalter wurde Christian Graf Brockdorff (BBL), Potsdam, bestellt. „Grundsätzlich läuft alles erst einmal so weiter“, so Matthias Döllefeld von der Berliner Kanzlei BBL Bernsau Brockdorff & Partner Rechtsanwälte. Mehr wollte er zu diesem Zeitpunkt noch nicht sagen. Zur Bread & Butter GmbH gehört auch die Einzelhandelssparte mit den 14 oz-Stores sowie ein Franchise-Store von Closed.

In einer Mitteilung erklärt die Bread & Butter: „Die zuletzt in Turbulenzen geratene Bread & Butter soll mit Hilfe der nunmehr zur Verfügung stehenden rechtlichen Instrumentarien saniert werden.“ Das operative Geschäft der zum Unternehmen gehörenden 14 oz-Stores werde fortgesetzt. Gleiches gelte für den 14 oz-Webshop. Karl-Heinz Müller: "Aufgrund gesetzlicher Verpflichtungen blieb mir keine andere Wahl.“

Das Team arbeite weiterhin an einem alternativen Konzept, Bread & Butter - Back to the Street, das im Januar 2015 trotz der Insolvenz stattfinden soll. Brockdorff: „Mein Team und ich werden diesem Berliner Imageträger die größtmögliche Unterstützung geben, um eine Sanierung und Fortführung der Gesellschaft sicherzustellen. Dies schließt die Durchführung des Events im Januar 2015 ein."

In Gesprächen hatte Müller zuletzt immer wieder die schwierige finanzielle Lage betont. So kommt die Nachricht nicht überraschend. Trotzdem: Der Fall der noch im Sommer gigantischen Veranstaltung war rasant. Dem Bundesanzeiger kann man entnehmen, dass der Umsatz des Unternehmens im Geschäftsjahr 2012/13 (Stichtag 30.10.) noch bei 32,7 Mill. Euro lag, der Rohgewinn bei 16,5 Mill. Euro.

Das schnelle Aus folgt auf ein Hin und Her in den vergangenen Monaten: Im Sommer sollte die Bread&Butter erstmals für Konsumenten geöffnet und zum großen Mode-Festival werden. Den Entschluss hatte Müller einige Wochen nach der Ankündigung wieder zurückgezogen. Für diesen Winter entschied er sich im Sommer für einen Umzug nach Barcelona an – und schwenkte doch wieder um auf Berlin, jedoch zu spät: Viele hatten sich bereits bei anderen Messen angemeldet.

Vor rund zwei Wochen hatte Müller erklärt, die Bread&Butter deutlich kleiner, in nur noch einer Halle, veranstalten zu wollen. Letztendlich hatte er die Messe in Tempelhof dann jedoch ganz abgesagt. Sein Schreiben "Reset und Reboot" beendete er mit dem Zitat des rosarothen Panthers: „Heute ist nicht alle Tag, ich komm wieder, keine Frage.“ Und er kam schon zwei Tage später wieder, mit der Ankündigung der oben genannten Guerilla-Messe. Wie diese genau aussehen wird und wer dort ausstellt, ist noch unklar.

Textquelle: textilwirtschaft.de

die-frau.ch