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Der Meister und Margarita: Einer der beliebtesten russischen Romane in Österreich
20.12.2010
Der Autor

Sein Name ist Michail Bulgakow und er wurde im Jahr 1891 in Kiev geboren. Er hat sein ganzes Leben in Russland verbracht. Er war bereits zu Lebzeiten einer der bekanntesten Schriftsteller seiner Heimat und hat viele hervorragende Romane geschrieben. Weltbekannt wurde er durch sein mystisches Werk „Der Meister und Margarita“, das erst nach seinem Tod im Jahr 1966 veröffentlicht wurde.  Das Meisterwerk ist Liebesgeschichte, Politsatire, historisches Drama und kritisch-phantastischer Gesellschaftsroman zugleich. Die Idee ist so simpel wie einleuchtend: Das Böse kann nicht ohne das Gute existieren. Der Kampf zwischen Gut und Böse wird nie zu einem Ende kommen, obwohl die Täter verurteilt werden. Früher oder später landet jeder vor dem Gericht und es ist der Teufel, der das Strafmaß nach Gutdünken bestimmt. Und im Mittelpunkt steht natürlich die Liebe, die alle Schwierigkeiten bewältigen und überstehen kann.

Der Roman auf der Bühne

Der Roman besteht aus 3 Teilen und vermischt Realität mit Phantastik, Erotik mit religiösen Geschichten. Der Teufel erscheint leibhaftig im Moskau der dreißiger Jahre und stellt, tatkräftig unterstützt von seinem Gefolge, die Stadt nach allen Regeln der schwarzen Kunst auf den Kopf. Alle werden zu seinen Opfern, bis auf zwei Gerechte: den Meister, Autor eines unveröffentlichten Romans, der zu Beginn der Geschichte in der Irrenanstalt einquartiert ist, und Margarita, dessen Geliebte. Zentrum des Geschehens ist das Haus Sadowaja 302b, dessen Bewohner und Nachbarn der Reihe nach auf mehr oder weniger einfallsreiche Weise verschwinden. Es kommt zu unheimlichen Todesfällen und mysteriösen Verhaftungen. Offizielle Stellen versuchen, diese Verwirrungen des Teufels rational zu erklären. Der gesamte Staat scheint von schäbigen Betrügern und Spekulanten bevölkert, und die unheimlich effizienten Vertreter der Bürokratie tragen das ihre dazu bei, das Land in eine riesige Groteske zu verwandeln. Der Teufel selbst versucht, einen eingefleischten Atheisten von der Existenz Gottes zu überzeugen, und alle Fragen des ewigen Wechselspiels zwischen Gut und Böse, Gewalt und Humanität werden auf den Kopf gestellt.

Bulgakows Meisterwerk gilt als der „russische Faust“. Der fabulöse Reichtum dieses Romans ist Material für den ungarischen Theatererfinder Viktor Bodó in seiner fünften Produktion am Schauspielhaus Graz – mit den Schauspielern der Szputnyik Shipping Company Budapest und dem Grazer Ensemble.

Vorstellungen von "Der Meister und Margarita" finden am 21. und 22. Dezember 2010, sowie am 7. und 8. Jänner 2011 jeweils um 19.30 Uhr auf der Hauptbühne des Grazer Schauspielhauses statt. Als Vertreter  des Bösen und des Guten sind auf der Bühne Thomas Frank, Anna Hay, Sophie Hottinger, Péter Jankovics, Claudius Körber, Steffi Krautz, András Lajos, Kata Pet, Sebastian Reiß, Franz Solar, Birgit Stöger, Zoltán Szabó, Jan Thümer und Leon Ullrich zu sehen. Am 8. Jänner um 16 Uhr findet im Salon im 1. Rang das Symposium Uni im Theater – Symposium der Karl-Franzens-Universität Graz zu "Der Meister und Margarita"" statt.

Weitere Informationen unter www.schauspielhaus-graz.com.

(sk)

Fotos: Foto.ua, Igor Bakbarin, Jrohr


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