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Café Francaise und die zwei akademischen Mütter
11.08.2015
Café Francaise am 30. Juli 2015

Am Nebentisch, zwei Frauen, Mitte dreißig, attraktiv. Auf Nachfrage, eine Anwältin als Angestellte als Leiterin einer Rechtsabteilung. Die andere Allgemeinmedizinerin, gerade ihre Ausbildung beendet, möchte in Zukunft im geriatrischen Bereich arbeiten. Auf weitere Nachfrage, die Anwältin ist mit einem Anwalt verheiratet, der sich von einer Anwaltsgemeinschaft getrennt und eine eigene Kanzlei eröffnet hat, hat zwei Kinder, 3 und 5 Jahre alt. Die andere Frau lebt in einer Lebensgemeinschaft, unverheiratet und hat 1 Kind, Beruf des Lebensgefährten wurde nicht erfragt.

Die Ärztin erklärte, dass sie die Uhr nicht zurückdrehen könne, aber lieber hätte sie kein Kind und keine Lebensgemeinschaft. Die Information über die Studie ARGE Psychosomatik/Loosreport –Dr.med. Julia Rüsch, Univ.-Prof.Dr.med. Hans-Georg Zapotoczky & Partner (Fragebogen unter www.loosreport.com), wenn der Partner ein Kind ist, ist das Kind natürlich ein Kind zu viel, erschien ihr nicht unzutreffend.  

Sie bekam die Information, dass sie radikal umdenken sollte, weil sie mit ihren Gedanken, auch wenn sie diese nicht ausspricht, ihr Kind schwer verletzt und sie später im Leben dafür, von ihrem Kind und vom Leben, eine Rechnung bekommen wird, die sie nicht bezahlen kann.

Die Lösung, die beiden Frauen mitgeteilt wurde, war, dass in den derzeit noch guten Beziehungssituationen die Frau dem Mann nahelegen sollte, in eine Kleinwohnung oder Ähnliches zu ziehen und dass er, ohne Schlüssel und Rechte zu haben, auf Wunsch der Frau auch täglich kommen könnte, und ein Mann, wenn er kein Kind ist, zum Leben nur ein Feldbett braucht. Das Nest ist Mutter und Kind vorbehalten. Außer der Mann ist das Kind, dann wird die Sexualität von ihm outgesourct und er kommt zur Partnerin als Kind nach Hause, wo er dann das Kind oder die Kinder aus dem Bett der Mutter, aus der Geborgenheit der Mutter, verdrängt, wie dies jedes Hundekind (Welpe) selbstverständlich, auf der Mutter oder neben der Mutter liegend, tut und alles andere sogar als Tierquälerei gerichtlich gestraft werden kann.

Das Gespräch begann damit, weil die Ärztin auf die Frage, ob dieses Lebensmodell funktioniert mit: “es geht“,  geantwortet hat und  damit sich natürlich automatisch die Frage stellte, wenn man in dem Alter schon sagt „es geht“, ob das dann die nächsten Jahre und Jahrzehnte beim „es geht“ bleibt oder bricht oder besser wird. In der Tierwelt gibt es kein Muttertier für das sich die Frage stellt und das sagt, lieber wäre es mir ohne Kind, aber ich kann die Zeit nicht zurückdrehen.



Bernadette Wukounig

die-frau.ch