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PR/Pressemitteilung: Wie Tinder und Co. uns beziehungsunfähig machen
23.02.2016
Immer mehr Paare lernen sich online kennen.
Stimmt das?


„Nein, nur der Anteil der Paare, die sich überhaupt noch kennenlernen, kommt verstärkt aus dem Online-Bereich, weil wir uns gar nichts anderes mehr trauen!", sagt Beziehungscoach Nina Deißler.

Für ihr neues Buch „Beziehungsstatus: Kompliziert" hat sie zahlreiche Studien verglichen, Singles befragt und ihre eigenen Erfahrungen als Coach in Liebesangelegenheiten einfließen lassen.

Die Ergebnisse sind wenig romantisch:

•    Männer haben bei der Kontaktaufnahme zu Frauen nach wie vor die größte Angst vor Ablehnung oder einer Blamage.
•    Frauen dagegen haben eher Angst davor, von einem Mann überrumpelt zu werden oder ihn nicht mehr los zu werden. Sie wünschen sich mehr Kontrolle.
•    Genau diese Ängste werden von den Online-Dating-Portalen und –Apps perfekt bedient: Sie suggerieren den Frauen Sicherheit und Kontrolle und den Männern die vermeintliche Gewissheit, dass die Frauen grundsätzlich interessiert sind und Ablehnung weniger persönlich genommen werden muss.

Das allerdings führt dazu, dass Menschen den „traditionellen" Weg immer mehr meiden, da er mit Risiken verbunden ist, die sich via Online-Dating scheinbar umgehen lassen.

Besonders stark ist dies beim System von Tinder:

Da man nur in Kontakt kommt, wenn beide einander gut finden, fühlen sich Frauen sicher, weil sie nicht von Männern kontaktiert werden können, die ihnen nicht auf den ersten Blick gefallen.

Und auch der Ablehnungsangst der Männer wird Tinder gerecht: Wenn ein Mann beispielweise aus 70 ausgewählten Frauen 5 „Matches" hat, nimmt er nur diese Matches als Erfolgserlebnisse wahr.


Die Nachteile:

Unser Unterbewusstsein kann keinen Unterschied erkennen, ob wir auf einer Shoppingseite oder auf einem Datingportal sind", sagt Deißler, „Wir klicken einfach an, was uns gefällt, und degradieren damit den potentiellen Partner zur Ware."

Doch es kommt noch schlimmer: Studien belegen, dass Männer den „Wert" einer Eroberung auch daran bemessen, wie schwierig es war, das Ziel zu erreichen. Da bei Tinder & Co der Aufwand eher gering ist, wird die jeweilige Frau häufig nicht als Partnerin wahrgenommen und umworben, sondern wird zur „Einweg-Frau" für den schnellen Sex.

Auch für Frauen ist es nicht so einfach, den „Shoppingmodus" wieder auszuschalten: Ein Date, das über eine Datingplattform oder –App zustande kam wird weit häufiger mit der Erwartung der unmittelbaren Bedürfnisbefriedigung verbunden, als das allmähliche sprichwörtliche Kennenlernen und  Einander-Näherkommen zwischen Menschen, die sich im Alltag, im Beruf oder in der Freizeit begegnen.

Auch durch die gefühlte große Auswahl an potentiellen Partnern wird der jeweilige Mensch selbst beliebig und austauschbar.

Wir erwarten heute von einem Partner dasselbe wie von einem Paar Schuhe, das wir online bestellt haben: Er muss gut aussehen und direkt passen – sonst wird er zurückgeschickt." So lautet das Fazit von Nina Deißler, die seit über 15 Jahren als Coach Singles bei der Partnersuche unterstützt.

Dies ist nur einer der Aspekte, warum es heute bei vielen Menschen „Beziehungsstatus: Kompliziert" heißt.


Nina Deißler beleuchtet in ihrem gleichnamigen Buch die Irrungen und Wirrungen der Liebe im 21. Jahrhundert, bietet interessante Ein- und Ausblicke und gibt Männern wie Frauen reichlich Gelegenheit zur Selbsterkenntnis und zu besserem gegenseitigen Verständnis.

 

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