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Polly Adler landet im Café Museum
07.01.2012

Wien (LCG) – Mit ihrer Kunstfigur Polly Adler hat Angelika Hager es geschafft, den Nerv der Zeit zu treffen. Noch bevor Carrie Bradshaw über die Bildschirme flimmerte, gewährte uns Polly Adler wöchentlich Einblick in ihr Leben als Luxus-Single-Weibchen: Zerrissen zwischen Kind, Karriere, Kaviar und Liebe. Mehr als zehn Jahre nach der ersten Polly Adler-Kolumne erscheint der Debüt-Roman „Venus im Koma“, in dem die taffe Journalistin nicht nur mit ihrer pubertierenden Tochter, sondern auch mit ihrem Mann, ihrem Chef, einer vermeintlichen aristokratischen Vorzeigefamilie und einem kokainsüchtiger Bank-Pleitier zu kämpfen hat, während sie ihr eigenes Chaos zu bewältigen versucht.

Für die Lesung ihres Polly Adler-Romans am Montag, den 16. Jänner 2012, ab 19.30 Uhr, hätte Hager keinen passenderen Platz wählen können als das Café Museum, das nicht nur ihr, sondern auch schon unzähligen Schriftstellern und Journalisten zuvor als Inspirationsquelle und Forschungsstätte diente. Arthur Schnitzler, Robert Musil oder Peter Altenberg schrieben im Café Museum, das nicht um sonst ein fester Bestandteil der historischen Kaffeehausliteratur wurde, die heute in weinroten Sitzlogen und unter dem Schein silberner Kugelleuchten weitergelebt wird. Hager schließt nicht nur an die Tradition der Kaffeehausliteratur an, sie setzt auch die Lesereihe im Café Museum fort, was Berndt Querfeld, Eigentümer des Café Museum, freut: „Im Dezember hat Ioan Holender aus seiner Autobiografie gelesen. Da ging es unter anderem um Anekdoten rund um Netrebko und Co., die ja häufig bei uns zu Gast sind. Es war interessant die Geschichten mit dem Ort zu verbinden, wo sie stattgefunden haben. Bei Polly Adler wird das genauso sein. Denn viele der Figuren, die in Hagers Kolumne vorkommen, hab ich auch schon im Café Museum gesehen.“

Über die Autorin

Angelika Hager, 1963 in Baden bei Wien geboren, hat mit ihrem Pseudonym Polly Adler geschafft, was nur wenige erreichen: Kultstatus. 1995 tauchte Polly Adler erstmals in der Beilage Freizeit des Kurier auf, in der sie seither wöchentlich mit satirischen Alltagsbeobachtungen über Beruf, Männer, Gesellschaft und Liebe ihrer Leserschaft zum Lachen und Nachdenken bringt. Hager, die auch das Ressort Gesellschaft im profil leitet, sowie mehrere Bücher und eine Polly-Adler-TV-Serie verfasste, lebt in Wien mit ihrem 17jährigen Fortpflanz Stella. „Venus im Koma“ ist der erste Polly-Adler-Roman und soll Auftakt einer ganzen Reihe werden.

Über den Roman

In „Venus im Koma“ ist Polly wie gewohnt auf Achse. Trotz Basislager bei der Paartherapeutin will sich ihr Mann Max plötzlich unerhörter Weise selbst verwirklichen – und zwar so ganz ohne Polly. Die Tochter Resi pubertiert bis zum Anschlag und behandelt ihre Mutter wie eine lästige Stalkerin. Als Reporterin an der Society-Front beißt sich Polly an einer durchgeknallten Aristo-Mischpoche die Zähne aus. Ja, und irgendwo gibt es noch einen Pleite-Bankier, der Polly entführt, um irgendwie zu überleben. In jedem Fall ist Pollys Leben anstrengend. „Deine Venus ist im Koma!“, kann da ihre astrologieverseuchte Freundin Gerti nur immer wieder feststellen. Jetzt wird Österreichs Kultkolumnistin Polly Adler endlich zur Romanheldin, in deren Stöckelschuhen man keinesfalls stecken möchte. Eine erzählerische Tour de Force, in der die Society-Pappnasen der Republik bis zur Kenntlichkeit entstellt werden.

Lesung Polly Adler im Café Museum

Datum: Montag, 16. Jänner 2012
Uhrzeit: 19.30 Uhr
Ort: Café Museum
Adresse: 1010 Wien, Operngasse 7
Eintritt: frei
 


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