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„Bitte jetzt links abbiegen!“ Navis im Test
09.02.2010
Navigationssysteme sind sehr nützliche Geräte, in fremden Städten lotsen sie die Fahrer zu den gewünschten Zielorten. Allerdings liefern sie nicht immer korrekte Daten, wodurch es zu immensen Sicherheitsproblemen kommen kann. Der ÖAMTC testete 16 Geräte.

Worauf muss man besonders achten? Das Navi sollte eine schnelle Routenplanung ermöglichen, eine gute Lesbarkeit haben, und über die Funktion „Traffic Message Channel (TMC)“ verfügen. Das bedeutet, dass aktuelle Verkehrsmeldungen, wie Baustellen, Straßenzustand usw. abgerufen werden können. All das kann zur Fahrsicherheit beitragen und dabei helfen, Staus zu umfahren. "Ein Navi ohne TMC ist wenig sinnvoll. Jeder will beispielsweise Staus umgehen oder vor Unfallgefahren gewarnt werden", sagt der ÖAMTC-Techniker Steffan Kerbl.

Der ÖAMTC hat 16 Navigationssysteme, die jetzt gerade neu am Markt erhältlich sind, gestestet. Acht Einsteigermodelle sowie acht Premiumgeräte wurden miteinander verglichen und es kam zu einem erstaunlichen Ergebnis. Drei der getesteten billigeren Einsteigergeräte schnitten besser ab als die teureren Modelle. Traurig ist allerdings, dass keines der Geräte die Note „Sehr Gut“ bekam.

Testsieger ist das Modell Becker Z205 für 256 Euro. Es hat eine übersichtliche Grafik, einen Splitscreen, eine neuartige Spracheingabe und eine gute Sprachausgabe. Zu bemängeln war lediglich die Lautestärkeregelung und der Hauptschalter.

Das Einsteigermodell Becker Z103 hat ebenfalls ein tolles Ergebnis erzielt. Es besitzt die TMC-Funktion, obwohl es mit einem Preis von 158 Euro zu den günstigen Geräten gehört. Die Positionsbestimmung und Routenneuberechnung geht sehr schnell, was vor allem in Städten vorteilhaft ist. Grafik und Lesbarkeit sind ebenfalls gut. Der Wermutstropfen: Die Karten auf dem Navi sind schon über ein Jahr alt und damit veraltet.

Ein weiteres Navigationssystem mit guter Note ist das Falk F12 für 339€, das vor allem durch die gute Grafik und die Reiseführerfunktion glänzt. Abzüge gab es für die Halterung und bei der Mehrstopp-Routenplanung, bei der man spätere Ziele manuell starten muss. Das Medion P4445 für 229 Euro kann sehr schnell neue Routen berechnen und ist sehr übersichtlich und daher bedienerfreundlich. Leider sind die Karten veraltet. Das Navigon 8410 für 449 Euro gehört zu den teureren Navigationsgeräten. Die Grafik ist nahezu fotorealistisch und es gibt Zusatztools wie etwa einen Parkassistenten. Leider hat es auch Nachteile: Neben dem Preis ist es sehr langsam beim Starten und Hochfahren.

Weitere Geräte mit der Note „Gut“: Garmin 1490T (269 Euro), Falk M4 (130 Euro) und Navigon 1400 (129 Euro).

Am schlechtesten schnitten drei Geräte mit der Note „Genügend“ ab. So etwa das Navi Mio Moov Spirit V505TV für 229 Euro: Es hat einen schwachen Akku, das Menü ist unübersichtlich und daher schwer zu bedienen. Das NavGear GT 50T für 170€ hat zwar eine gute Grafik, schwächelt aber bei der Routenberechnung und dem GPS-Empfang. Außerdem spiegelt das Display, was es bei gewissen Lichtverhältnissen unmöglich macht, davon abzulesen.

Das a-rival PN43 für 139 Euro hat zwar eine gute Verarbeitung und gute Zieleingabemöglichkeiten, aber das schlechte Abschneiden beim Test verdankt es vor allem der komplizierten Bedienung und dem schlechten Empfang.

Es ist wichtig, die Funktionen der Geräte zu kennen, um Preise vergleichen zu können. Denn der Preis zeigt leider nicht immer die Qualität des Navis an.

(dw)

Foto: Blaupunkt


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