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Der Schlager läuft noch immer auf Hochtouren
17.05.2010
Am Samstag, dem 15.Mai fand dem leichten Regen zum Trotz der zweite Teil der SeeFestTage, das Festival des Schlagers, statt. Die Künstler ließen sich von den anfangs recht wenigen Zuschauern nicht abbringen und gaben ihr Bestes. „Egal ob wenig Zuschauer oder auch nicht, wir geben mit der besten Stimmung auf der Bühne die beste Show, die wir nur hinkriegen, ab“, gaben die fünf Männer von „Nordwand“ an. Und sie haben nicht zu viel versprochen. Geschickt warf der Sänger der Gruppe Regenschutze in die Zuschauermenge, um die allgemeine Stimmung mit etwas Witz und Ironie aufzuhellen. Mit ihrer etwas vom Schlager-Standard abkommenden, rockigen Musik gehörten sie definitiv zu den Favoriten des Abends.





Marlena Martinelli, die auf der Bühne mit ihren Hits „Heute Abend hab ich Kopfweh“ und „Komm, verführ mich“ und nicht zuletzt mit ihrem trotz Kälte und Wind leichtem Outfit die Zuschauer zu verführen wusste, erntete nicht nur seitens der Moderatorin Kathi Wenusch Begeisterung, sicher auch, weil sie ein blühendes Beispiel dafür ist, wie man Karriere und Kind unter einen Hut bringen kann.





Als Abwechslung zur schrillen und mitreißenden Musik von Yvette, Silvio Salmoni, Oliver Haidt, Nino di Angelo und G.G.Anderson gab es eine 45 Minuten lange Entspannungspause der „inneren Schönheit“ Monika Martin. Dass die Musiklehrerin mit ihrer kindlich klingenden, monotonen Stimme nicht jedes Herz erreichen konnte, irritierte sie nicht, denn sie widmete ihre Show dem allerwichtigsten Zuschauer und Fan – ihrer Mutter.





Zum richtigen Highlight des Festivals wurde die in Sibirien geborene Helene Fischer. Im Gegensatz zu allen anderen Stars des Abends verbrachte die Sängerin die Zeit vor ihrem Auftritt im Hotel. Erst kurz vor dem Gang zur Bühne, der für 22 Uhr geplant war, marschierte sie in den VIP–Bereich der Zeltanlage und verschwand in dem extra für sie eingerichteten Umkleideraum. Dort wärmte sie sich und ihre klassische Stimme auf. Trotz ihres Talents und ganz besonderen Stimme schien sie im Vergleich zu den anderen Interpreter am meisten Aufregung vor ihrem Auftritt zu verspüren. Und doch hatte sie noch einen Tipp gegen rote Augen und Tränensäcke parat: Einen abgekühlten Kamillenteebeutel 10 Minuten lang auf die Augen legen. Erfolg garantiert! Für die Presse nahm sich die Schlager-Sängerin zwar nur wenig Zeit, dafür gewährte sie aber einem besonders beharrlichen Fan die Gnade eines gemeinsamen Fotos.





Zum Schluss gab DJ Ötzi eine richtige Partyshow ab, so dass die fast schon tiefgekühlten Fans mittanzten, begeistert mitsangen und den Sänger bis kurz nach Mitternacht nicht von der Bühne ließen.





Bei der After-Show-Party blieb fast nur noch DJ Alex List, der die Hits von Ö3 spielte. Kaltes Wetter, Wind und Regen haben allerdings die Discostimmung bei den Besuchern getrübt, weshalb die Veranstalter für das nächste Jahr einen späteren Termin planen, voraussichtlich erst im Sommer. Leider ist das Wetter trotzdem unvorhersehbar.

(vs)



die-frau.ch