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Let’s talk about Sex
13.05.2010
Menschen können reden bis zum Umfallen, nur wenn es um das Natürlichste auf der Welt geht, stockt uns der Atem. Kein Wunder, Gespräche über Sex sind einfach nicht gesellschaftskonform.

Unwissenheit beginnt schon im Kindesalter. Von klein auf wird den meisten Kindern ein sehr seltsames Bild von Sexualität vorgelebt. Mit Kindern wird nicht darüber geredet. Dadurch ensteht automatisch der Eindruck, Sex sei etwas Geheimes, Schlimmes, ja sogar Schmutziges. Wen wundert es dann, wenn junge Frauen Angst vor dem ersten Mal haben? Es liegt also auf der Hand, dass Jugendliche alles über Sex aus Zeitschriften und Pornos lernen. Und in weiterer Folge stellt sich nicht einmal mehr die Frage, ob dies zu einem erfüllten Sexleben führt.

Traurig und Verantwortungslos… Eltern sollten ihre Kinder aufklären und ihnen vermitteln, dass Sexualität etwas völlig Natürliches und Essentielles ist. Wenn jedoch die Eltern selbst mit Ihrem Sexualleben unzufrieden sind, wie sollen sie dann ihrem Kind ein positives Bild vermitteln?

Warum reden viele nicht gerne über Sex? Zum einen gibt es in der Gesellschaft eine gewisse Erwartungshaltung, wie man sich zu benehmen hat, und Reden über Sex gehört nicht dazu. Die Diskrepanz zwischen der Erziehung durch die Eltern und dem, was durch die Medien vermittelt wird, tut den Rest, sodass ein Großteil aller Frauen ein unbefriedigendes Sexleben hat. Und dann sind Frauen auch noch oft unfähig zu sagen, was sie wollen.

Wenn Sie etwas studieren, das Ihnen keinen Spaß macht, oder einen Job haben, der Sie deprimiert, reden Sie dann gerne darüber? Wohl kaum. Genau so verhält es sich mit dem Sexualleben. Ist es unbefriedigend, wird nicht darüber gesprochen. Die meisten reden sich lieber ein, es sei eh alles okay, es sei ja Liebe, er wird’s schon noch lernen... Wenn nicht darüber gesprochen wird, kann auch nichts daran geändert werden. Eine offene Kommunikationsbasis ist essentiell für Sex und Partnerschaft.

(kh)


die-frau.ch