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Facebook-Suche nach vermisstem Mirko
10.09.2010
Seit einer Woche wird Mirko Schlitter (10) aus Grefrath (NRW) vermisst, doch die Hoffnung, den Jungen lebend zu finden, schwindet mit jeder Minute, die verstreicht.

Er wurde zum letzten Mal am Freitag vor einer Woche gegen 21 Uhr gesehen, nachdem er seinen Freund nach Hause begleitet hatte. Kurz darauf hatte seine Mutter angerufen und ihn gebeten, sich auf den 4,5 Kilometer langen Heimweg zu begeben. Auf seinem grünen Fahrrad fuhr Mirko los, doch er kam nie zu Hause an. Medienberichten zufolge sollen seine Eltern das Verschwinden des Jungen erst am Samstagmorgen bemerkt haben. Sein Fahrrad wurde am Samstag 500 Meter von seinem Elternhaus entfernt in einem Feld gefunden. Zeugen berichteten von einem dunklen PKW-Kombi, der zur Zeit von Mirkos Verschwinden an der Stelle parkte, wo das Fahrrad gefunden wurde. Dies ist vor allem deshalb verdächtig, weil dort üblicherweise keine Autos parken. Spürhunde verfolgten die Spur des Zehnjährigen bis zum Stadtteil Vorst, wo sich seine Spur verlor. Die Suche geht weiter, doch selbst die Einsatzkräfte befürchten das Schlimmste.

Auch Facebook wird für die Suche nach Mirko eingesetzt. Die „Initiative vermisste Kinder“ schaltet seit Dienstag ein Suchprofil des Jungen, das Foto und Hintergrundinformationen zu dem Vermisstenfall beinhaltet. Durch die auf Facebook integrierte Funktion „Teilen“ kann der Suchaufruf im Social Web verbreitet werden. Dadurch erhofft man sich noch mehr Aufmerksamkeit und Hinweise zu dem Fall. Diese können direkt gepostet oder unter der Gratis-Hotline 0800 18 15 995 abgegeben werden.
 
Auf der Seite befindet sich eine Galerie von 51 Vermissten, Mirkos Eintrag ist der neueste in dieser traurigen Liste.

Eltern tragen große Verantwortung

Laut Bundeskriminalamt verschwinden in Österreich rund 2000 Personen pro Jahr. Zum Stichtag Silvester 2009 waren 777 Personen als vermisst gemeldet, 242 von ihnen waren minderjährig. Unter diese Statistik fallen auch jene, die nach einigen Tagen wieder auftauchen. Bei der deutschen Polizei gehen jährlich mehr als 50.000 Vermisstenanzeigen ein, die allein Kinder und Jugendliche betreffen.

Den größten Anteil der Verschwundenen bilden die so genannten „Ausreißer“, die freiwillig ihr Zuhause verlassen und meistens nach einigen Tagen wieder zurückkehren. Doch durchschnittlich 1500 Kinder und Jugendliche gelten als andauernd vermisst.

Die „Initiative vermisste Kinder“ leistet neben der Hilfe für Opfer auch Aufklärungsarbeit. Zwischen übertriebener Kontrolle und notwendigem Schutz liegt ein schmaler Grat, doch es gibt einige Grundregeln, die man seinem Kind einschärfen sollte, zum Beispiel sich immer dort aufzuhalten, wo viele Menschen sind, und sich nicht dafür zu schämen, Angst zu haben, denn Angst kann Leben retten. Ein Kind muss wissen, dass es sich nicht mit Fremden unterhalten darf und dass es selbst bestimmt, wer es anfassen darf.

Eltern tragen die Verantwortung dafür, Ihre Kinder zu Selbstständigkeit und Selbstbewusstsein zu erziehen. Dazu gehört auch das offene Gespräch über Dinge, wie sie sind, zum Beispiel Sexualität, Missbrauch, Gefahren, Missverständnisse, Täter, Situationen usw.

Nähere Informationen und Ratschläge stehen in der „Kinderschutzfibel“ auf der Homepage der „Initiative vemisste Kinder“ unter www.vermisste-kinder.de.

(mf)

Foto: Kreispolizeibehörde Viersen

die-frau.ch