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Wo der Sonnenkönig vor Neid erblasst
09.10.2013
Das Disneyland Paris feierte im Vorjahr sein 20jähriges Bestehen. Es ist ein Ort der Magie – für Groß und für Klein. Wer als Erwachsener denkt, immun gegen Feen- und Elfenzauber zu sein, wird hier schnell eines besseren belehrt!

Das Disneyland und seine nähere Umgebung wachsen rasant. Längst ist es zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor für eine gesamte Region geworden.

Das Disneyland selbst wächst ebenfalls stetig. Ein weiterer Themenpark ist bereits in Planung: Die Kochwelt von Ratatouille wird demnächst vor den Toren von Paris Einzug halten.


Herein spaziert, herein spaziert!

Wir residieren im Magic-Circus Hotel. Das Hotel ist nur 5 Bus-Minuten von Donald Duck & Co entfernt und liegt gleich neben dem Dream-Castle Hotel. Beide Hotels sind Teil der Vienna International Hotels & Resorts Gruppe.

In der Sekunde, in welcher man das Hotel betritt, wird klar, welcher Gast hier König ist: das Kind. Es ist eine Wohltat für ansonsten Hotel-gestresste Eltern. Wo man ansonsten alle Hände voll damit zu tun hat, den Nachwuchs auf Zimmerlautstärke zu drücken, kann man in diesem Hotel seinen Café Crème neben den tobenden "Mini-Me"s genießen. Kein anderer Gast beschwert sich, kein Kellner zieht genervt die Augenbraue hoch. Im Gegenteil. Das gesamte Personal legt eine Engelsgeduld mit den lieben Kleinen an den Tag und ist darauf bedacht, ihnen jeden Wunsch zu erfüllen.

Der Hotel-Zirkus-Direktor selbst, der immerhin für beide der genannten Hotels verantwortlich zeichnet, hat immer ein offenes Ohr für die Anliegen der Kinder. Das Wohl und die Freude seiner jüngsten Gäste stehen an unbestrittener erster Stelle.


Flecken auf des Sultans Boden

Im Nachbar-Hotel, dem Dream-Castle, gibt es eine Suite mit eigenem 24 Stunden Butler- und Koch-Service. Erst vor drei Wochen mietete sich dort und in weitere 20 Zimmer der Sultan von Brunei samt Gefolge ein. Le Chef (der Koch) zaubert für uns dort, im Esszimmer der Suite, frisch gebratene Gänseleber und Jakobsmuscheln. Zweitere fällt den Kindern augenblicklich zusammen mit einer Portion Sellerie-Püree auf den Boden und das in einem Apartment, das die Kreditkarte pro Nacht um ca. Euro 3.500,--  erleichtert. Uns stockt der Atem. Wir schauen links und rechts und überlegen uns, ob wir die Kosten für die Reinigung sofort oder bei Abreise zahlen sollen. Nichts passiert. Das Malheur wird zur Kenntnis genommen und das war’s. Kein Zeter und Mordio. Die Hotelverantwortlichen sind sich einig: So etwas passiert. Es sind eben Kinder.

Wann haben wir so eine Reaktion zum letzten Mal in einem Hotel erlebt? Ach ja: Nie!

Sogar in dieser Luxus-Suite werden die Bedürfnisse der Kinder immer im Auge behalten. Im geräumigen Marmorbad gibt es ein drittes,  niedriger gesetztes Waschbecken extra für die Kinder.

Beim  anschließenden Gala-Diner werden die Kinder nicht auf einen Kindertisch verbannt, sondern haben freie Wahl, wo sie sitzen möchten. Ist neben den Eltern kein Platz mehr am Tisch, so wird Platz geschaffen. An einem Nebentisch werden Malsachen bereit gehalten – nur für den Fall, dass die Erwachsenengespräche doch zu langweilig werden. Das Buffet ist so angelegt, dass sich die Kinder auch selbst bedienen können.

Nach einem ereignisreichen Tag lässt es sich herrlich am hoteleigenen Pool relaxen, ehe wir den Vorhang in unserem Zirkuszelt fallen lassen und sanft ins Land der Träume entschlummern.

Der Aufenthalt im Magic Circus Hotel reduziert sich nicht zwangsläufig auf einen Besuch in Disneyland. Die Umgebung des Hotels bietet viel mehr und zwar für Groß und Klein.


Shopping Queen

Vor allem für die Mütter von Interesse ist das Outlet-Center La Vallée Village. Auf dem Areal finden wir alles, das Shopper’s-Herz begehrt! Ob Ralph Lauren oder Michael Kors, für jede(n) ist etwas dabei. Auf alle Artikel gibt es zumindest einen Rabatt von 30% gegenüber den Preisen in „normalen“ Geschäften. Bei Aktionen und Sales lassen sich sogar Produkte zu bis zu minus 70% des regulären Preises finden. Außerdem gibt es dort Marken, die zum Beispiel in Österreich nicht erhältlich sind. So können wir uns mit etwas beschenken, das unsere Freundinnen zu Hause vor Neid erblassen lässt, und das sie nicht „nachkaufen“ können.

Auch Stil-Ikone Olivia Palermo ist begeisterter Fan des La Vallée Village: „Oh so chic –but when the French fashion capital gets too busy, this is the perfect escape. Wonderful brands like Kimmy Choo, Marni and Dianae von Furstenberg – in the picturesque Île-de-France region.”

Nach dem Ausflug ins Magic-Shopping-Land ist es endlich soweit: Wir besuchen Mickey Mouse und Kollegen.

Vor dem Hotel fährt ca. viertelstündlich ein Shuttlebus in Richtung Disneyland ab. Man wird sozusagen von Tür zu Tür geliefert und muss nie lange warten.

In dem Moment, in welchem wir das rosa Schloss erblicken, das über dem Kernland der Magie thront, ist es um uns geschehen: It’s magic!


So nah ist Nimmerland!

Nachdem wir Fast-Lane Tickets haben, die uns den schnelle Zutritt zu zumindest 9 der 43 Attraktionen in den beiden Parks (Disneyland Park und Walt Disney Studios Park) ermöglicht, wird die Magie auch nicht durch Warteschlangen von bis zu 60 Minuten gestört. Die Attraktionen sind toll, aber die Zeit, die man in ihnen verbringt, ist einfach viel zu kurz. Das Fast-Lane Ticket ist nicht billig, aber es lohnt sich. Ohne dieses Ticket schafft man vielleicht gerade einmal 5 Attraktionen pro Tag und irgendwo zwischen der 2. und 3. bleiben die Nerven liegen.

Nach Hochschaubahn und Co. machen wir uns auf, um die Parade mitzuverfolgen. Rund 9.600 Paraden haben in Disneyland Paris seit seiner Eröffnung 1992 stattgefunden. Dort treffen wir alle guten alten Bekannten unserer Kindheit und die Lieblinge unserer Kinder hautnah: Mickey Mouse, Donald Duck, Tinkerbell und Mary Poppins.  Alle ziehen sie auf prächtig geschmückten Wägen unter musikalischer Begleitung in bester Disney-Manier an uns vorbei. Gänsehaut ist garantiert, auch bei den hartgesottensten Erwachsenen. Besonders erwähnenswert ist, dass eigene Plätze per Hinweisschild am Rande der Paraden Route für Rollstuhl-Fahrer markiert sind. So ist auch für Menschen mit Handicap garantiert, dass sie die Show barrierefrei genießen können.


Wild Wild West

Zur Stärkung geht es am frühen Abend in die Buffalo Bill Show. Essen und Spektakel ist die Devise. Bei drei Shows jeden Tag werden auf einmal (!) 2.000 Menschen verköstigt. Allein die Logistik dahinter ist erstaunlich. Es gibt richtiges Western-Essen von Blechtellern, alle tragen Cowboy-Hüte  und wir sitzen in einer Art Arena mit aufsteigenden Sitzreihen. Dann geht es los. Wir vergessen beinahe zu essen. Zu spannend ist, was wir bestaunen dürfen: Akrobatik auf dem Pferd in vollem Galopp, Donald und Daisy auf einem Planwagen, Meisterschützen, Long-Horn-Rinder und  echte Bisons erobern die Bühne! Als wir danach glauben, dass nichts mehr diesen Tag toppen kann, ahnen wir noch nicht, was uns im Disneyland noch erwarten würde.

Das wirklich unglaublichste nämlich findet in der Nacht statt. Wenn alles dunkel, die Musik der letzten Parade verklungen und das Licht im letzten Store ausgegangen ist und die Straßen nur mehr von Laternen im Halloween-Styling beleuchtet sind, dann ist es soweit. Jeden Abend versammeln sich ca. 10.000 Menschen, um zu sehen, wie Peter Pan lebendig wird, sich der Glöckner von Notre Dame auf den Turm des Disney Schlosses schwingt und Belle ihr Biest findet. Das gesamte Schloss des Disneylands wird zu einer gigantischen Leinwand. Die schönsten Disney-Melodien erklingen, Wasserfontänen tanzen im Takt der Musik und spätestens beim ersten Feuerwerk (von vielen) brechen sämtliche Dämme und Erwachsene wie Kinder lassen sich entführen nach Nimmerland. Die Dream-Parade ist ein Erlebnis!


Der Mann mit der Eisernen Maske und Eva Longoria

Unbedingt sollte man sich die Zeit nehmen und ins nahe gelegene Schloss Vaux-le-Vicomte fahren. Bereits die Zufahrt zum Château durch eine wirklich beeindruckende Ahornallee lässt Großes erahnen.

Der Schlossherr persönlich empfängt uns und zeigt uns sein Eigen. Um es für die Kinder noch spannender zu gestalten, dürfen sich die Buben als Musketiere und die Mädchen als Prinzessinnen verkleiden und so durchs Schloss und den Park huschen.

Vaux-le-Vicomte gehörte dem Finanzminister Ludwigs XIV,  Fouquet, geschaffen von Größen ihrer Zeit wie den Gartenbauer Le Nôtre und den Architekten Le Brun. Es war ungeschriebenes Gesetz, dass für den König, sollte dieser jemals seinem Untertanen die Gunst erweisen und ihn besuchen, das schönste Zimmer reserviert werden musste. Da Fouquet nicht bereit war, seine Gemächer zur Verfügung zu stellen, ließ er kurzerhand Zimmer für seinen König schaffen. Zimmer, die an Pracht kaum zu überbieten waren.

Der König kam am 17. August 1661 auch zu einem verhängnisvollen Fest zu Fouquet, aber er sollte nie in den für ihn bestimmten Zimmern nächtigen. Wutentbrannt und rasend vor Neid verließ er das Anwesen. Seiner Mutter, Anne d’Autriche, gegenüber äußerte er, dass er Fouquet ins Gefängnis werfen lassen werde. Sie riet ihm davon ab es sofort zu tun und brachte ihn dazu noch drei Wochen zu warten. Fouquet wurde tatsächlich wenige Wochen später verhaftet, ins Gefängnis geworfen und ihm wurde ein Scheinprozess gemacht, der volle drei Jahre dauern sollte. Der Sonnenkönig war so wütend darüber, dass einer seiner Untertanen in größerem Prunk lebte als er selbst, dass er den „Übeltäter“ so hart bestrafen wollte, wie er nur konnte. Der große Voltaire beschreibt den schicksalhaften Abend folgendermaßen: „Um 6 Uhr abends des 17. August war Fouquet der König Frankreichs. Um 2 Uhr des folgenden Morgens war er ein niemand.“

Die Richter verurteilten Fouquet zum Tode, was eine Gnade für diesen gewesen wäre. Zum ersten und letzten Mal in der Geschichte Frankreichs wandelte ein König aber einen Richterspruch um: Louis XIV veranlasste, dass Fouquet zu lebenslanger Haft verurteilt wurde. Der arme Mann verbrachte die letzten 19 Jahre seines Lebens im Gefängnis. Das Schloss wurde versperrt, das Inventar beschlagnahmt und Ludwig XIV holte sich Le Nôtre und Co und machte mit deren Hilfe aus seinem Jagschlösschen das größte und prächtigste Schloss, das Europa je gesehen hatte: Versaille.  

Im Keller des Hauses stoßen wir auf einen weiteren prominenten Gast des Château: Der Mann mit der Eisernen Maske wurde hier gefangen gehalten. Bis heute ist es ein Rätsel, wer dieser mysteriöse Gefangene war.

Im Schlosspark findet ein Fotoshooting für japanische Brautmoden statt und wir erfahren vom Hausherrn, dass hier schon Eva Longoria ihren Tony Parker geheiratet hatte. Glück hat das Schloss offensichtlich diesen beiden Besuchern auch nicht gebracht.

Die gesamte Anlage ist atemberaubend und wir verlassen sie wieder durch die herrlichste Allee, die wir jemals gesehen haben.

Es ist beeindruckend, wie viel wir in nur zwei Tagen im Disneyland und seiner Umgebung erlebt haben.

Wir verlassen das Val d’Europe mit dem RER Richtung Paris. Der RER bleibt direkt beim Eingang zum Disneyland stehen und führt uns bis zur Station Chatelet im Herzen Paris. Unmöglich wäre es für uns, vor den Toren von Paris zu sein und unserer großen Liebe keinen Besuch abzustatten: Montmartre, Moules Frites, Café de Flore, Place Saint Michel, Pantheon und der Eiffelturm bei Nacht. Wie viel Schönheit passt in eine einzige Stadt!
 
Dreieinhalb Tage haben wir in Frankreich verbracht und so viel gesehen und erlebt, dass wir es selbst kaum glauben können.

Selten war ein Urlaub mit Kind so entspannt, wie dieser. Dies nicht, weil etwa die Kinder so ungezogen und laut gewesen wären, sondern weil ansonsten die Erwachsenen kein Kinderlachen und –toben vertragen. Hier ist das alles anders. Im Disneyland werden nicht nur Kinderträume wahr, sondern dürfen dort und im Dream-Castle bzw. im Magic Circus Hotel Kinder noch Kinder sein. Wir müssen nicht ständig hinter unseren Kindern herhetzen und sie zur Ordnung rufen, sondern können ihnen ganz relaxt beim Spielen und Lachen zusehen.

Der Sultan von Brunei kann sich zwar dort zweifelsohne das beste Zimmer leisten, aber muss man kein Sultan sein, um in den Hotels der Vienna International Hotels & Resorts Gruppe wie ein solcher behandelt zu werden!


Weitere Bilder finden Sie in der Diashow direkt unter dem Titelbild!


KWH

Dream Castle Hotel Royal Suite (LivingRoom): JC. Valienne
Weiteres Bildmaterial: Disney

Eiffelturm bei Nacht: Eigenwerk

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