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25.04.2014 - gesponserter Artikel  |  Kommentare: 0

PR/Pressemitteilung: Warum Krebsmittel unwirksam werden können

PR/Pressemitteilung: Warum Krebsmittel unwirksam werden können
Durch Produktion eines speziellen Oberflächenproteins nehmen Tumorzellen Eigenschaften von Krebs-Stammzellen an, die therapieresistent sind

San Diego (USA) - Viele Krebsmittel sind nur begrenzte Zeit wirksam. Im Verlauf der Therapie vermehren sich bestimmte Tumorzellen, die gegen das Medikament resistent geworden sind. Solche Zellen gehen aus sogenannten Krebs-Stammzellen hervor. Nur wenn es gelingt, diesen speziellen Typ von Tumorzellen vollständig zu eliminieren, lassen sich ein späteres erneutes Krebswachstum und die Bildung von Metastasen verhindern. Amerikanische Forscher haben jetzt ein generelles Merkmal resistenter Krebszellen entdeckt, wie sie im Fachjournal „Nature Cell Biology” berichten. Demnach bilden diese Zellen ein spezielles Oberflächenprotein, das einen Signalweg auslöst, der ihnen Eigenschaften von Krebs-Stammzellen verleiht. Im Tierversuch ist es durch eine Kombinationstherapie bereits gelungen, deren Wachstum zu verhindern. Eine klinische Studie ist geplant.

„Wir haben uns die Zellen angesehen, bevor und nachdem sie resistent geworden sind, und haben uns gefragt: Was hat sich an den Zellen verändert?“, sagt David Cheresh von der University of California in San Diego. Sein Forscherteam behandelte Mäuse, denen menschliche Tumoren eingepflanzt worden waren, mit dem Krebsmittel Erlotinib. Dieser Tyrokinase-Hemmer (Handelsname: Tarceva) blockiert biochemische Reaktionen, die das Wachstum der Krebszellen anregen. Das Tumorwachstum wurde durch die Therapie zunächst gestoppt, setzte dann aber erneut ein: Die Krebszellen waren resistent geworden. Sie produzierten nun das Oberflächenprotein Integrin-beta3, das zu Beginn der Therapie noch nicht vorhanden war. Die resistenten Zellen hatten auch die Fähigkeit erlangt, sich wie Stammzellen unbegrenzt zu vermehren und neue Tumoren zu bilden. Die normale Funktion von Integrin-beta3 besteht nach Angabe der Autoren wahrscheinlich darin, bei der Gewebeentwicklung des Embryos und der Regeneration von verletztem Gewebe mitzuwirken.

Untersuchungen mit Zellen aus menschlichen Brust-, Bauchspeicheldrüsen- und Lungentumoren bestätigten den engen Zusammenhang zwischen Resistenz, Metastasenbildung und Integrin-beta3. Experimente mit Zellkulturen zeigten, dass die Produktion des Integrins einen speziellen Signalweg in Gang setzt, der die veränderten Eigenschaften hervorruft. Die Behandlung mit dem Krebsmittel Bortezomib (Handelsname: Velcade) blockierte diese Signalübertragung und führte dazu, dass die vorher resistenten Zellen wieder durch Erlotinib abgetötet werden konnten. Für das nächste Jahr planen die Forscher eine klinische Studie, in der Lungenkrebspatienten, deren Tumoren nicht mehr auf Erlotinib reagieren, zusätzlich mit Bortezomib behandelt werden sollen. Möglicherweise könnten bereits frühzeitig eingesetzte Kombinationstherapien bewirken, dass sich resistente Tumoren gar nicht erst entwickeln.

Quelle: Wissenschaft aktuell


 

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